Erneut antisemitische Verschwörungsmythen, NS-Relativierung & Hamas-Rhetorik bei »Students for Palestine Würzburg«.
Die jüngste Opferinszenierung von »Students for Palestine Würzburg«, in der sie ihre Situation undifferenziert mit der jüdischer Studierender im Jahr 1933 gleichsetzen, ist nicht nur historisch unhaltbar, sondern auch zutiefst antisemitisch.
Die Behauptung, antisemitische Studierende würden „verfolgt und unterdrückt“, während sie in westlichen Institutionen weitgehend ungehindert agieren können, stellt eine grobe Verzerrung der Realität dar. Der Vergleich mit der Situation jüdischer Studierender im Jahr 1933 stellt zudem eine eklatante Relativierung der nationalsozialistischen Judenverfolgung dar.

Historische Belege zeigen, dass es insbesondere studentische Gruppen waren, die aktiv an der Ausgrenzung und Vertreibung jüdischer Kommilitonen und Professoren mitwirkten. An den Universitäten schnitt die NSDAP bei Wahlen meist deutlich besser ab als in der Gesamtbevölkerung. Insbesondere ab der Endphase der Weimarer Republik waren Universitäten oft Hochburgen der NS-Ideologie.
Nationalsozialistische Studierende agierten als treibende Kraft bei der Gleichschaltung der Universitäten und trugen dazu bei, dass sich Antisemitismus in der akademischen Welt schnell durchsetzte. Sie erstellten schwarze Listen, sammelten belastendes Material über Professoren, organisierten Boykottaktionen und Störungen von Lehrveranstaltungen, um die Entlassung jüdischer Dozenten zu forcieren, bedrohten sowie verprügelten jüdische Kommiliton*innen.
Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) entwickelte sich bis 1932 zu einer dominierenden Kraft in den deutschen Hochschulen. Ab 1933 übernahmen er und andere Gruppen führende Rollen bei der Umsetzung antisemitischer Maßnahmen. Besonders an Universitäten mit starkem NSDStB-Einfluss, wie der Universität Berlin, wurden Jüdinnen und Juden systematisch verdrängt – oft bereits lange vor der Machtergreifung und antisemitischer Gesetzgebung.
Besonders unverhohlen antisemitisch ist jedoch die im Statement verwendete Sprache, mit welcher Israel geradezu wahnhaft als intriganter Drahtzieher hinter dem Vorgehen gegen israelfeindliche Studierende beschuldigt wird.

Die Bezeichnung Israels als »zionistisches Gebilde« stammt direkt aus dem rhetorischen Arsenal des vernichtungsantisemitischen, islamistischen und frauenfeindlichen Holocaustleugner-Regimes im Iran und der terroristischen Hisbollah und Hamas. Die Formulierung spricht – zusammen mit der Relativierung der Shoah – dem jüdischen Staat jegliche Existenzberechtigung ab.
Die Darstellung, dass »sich westliche Institutionen dem Zionismus beugen (…) um das zionistische Gebilde zu beschwichtigen«, bedient klassisch antisemitische Verschwörungstheorien. Sie suggeriert, dass eine geheime, übermächtige jüdisch-zionistische Lobby die globale Politik und Institutionen kontrolliere und lenke. Dies ist ein Bild, das seit Jahrhunderten zur Diskriminierung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden genutzt wird.

Solche Aussagen tragen nicht zur Solidarität mit Palästinenser*innen bei; sie fördern eine ideologische Hetze, die Antisemitismus unter dem Deckmantel des Antizionismus salonfähig machen soll.
Gegen jeden Antisemitismus!
Free Gaza From Hamas!